Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10)

Für den EtherCAT- Master und die Slaves mit Distributed Clocks Unterstützung gibt es unterschiedliche Konfigurationsdialoge.

Hinweis

Achtung! Keine Plausibilitätskontrolle!

Die aufgeführten Hinweise und Erläuterungen sollten mit Bedacht angewendet werden!
Die genannten Einstellungen werden vom EtherCAT-Master automatisch mit Werten belegt, die eine zuverlässige und aktuelle Prozessdatenerfassung unterstützen.
Anwenderseitige Eingriffe an dieser Stelle können zu unerwünschtem Verhalten führen!
Bei der Manipulation dieser Einstellungen im Beckhoff TwinCAT System Manager wird softwareseitig keine Plausibilitätskontrolle durchgeführt!
Eine korrekte Funktion der EtherCAT-Slave in allen denkbaren Einstellungsvarianten kann nicht gewährleistet werden!
Falls in der entsprechenden Slave-Dokumentation nicht anders angeben, wird dringend davon abgeraten, die automatisch gesetzten Einstellungen zu verändern.

Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 1:

Gültigkeit der nachstehenden Einstellungen

Die gezeigten Einstellmöglichkeiten sind einem Beckhoff TwinCAT 2.10 Build 1320 entnommen. Neuere Ausgaben können eine abweichende Oberflächengestaltung aufweisen, die Verwendung bleibt aber sinngemäß die gleiche.

Einstellungen des Masters

Jedes EtherCAT-Gerät im System Manager bietet in seinen Erweiterten Einstellungen Zugang zu den Distributed-Clocks-Einstellungen, falls EtherCAT-Slave in der Konfiguration präsent ist:

Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 2:
EtherCAT- Master - Erweiterte Einstellungen
Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 3:
EtherCAT- Master - Distributed Clocks
Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 4:

Genauigkeit der Variable DcSysTime

Die Uhrzeit aus der Reference Clock wird ohne Anspruch auf gleichmäßige Abtastung gewonnen. Sie soll dem Anwender lediglich als grobe Orientierung dienen, in welchem Zeitbereich sich das EtherCAT-System gerade befindet. Sie wird zwar zyklisch abgetastet, der ermittelte Wert kann aber durch die "weiche" Abtastung um bis zu +/- 1 Zykluszeit jittern.
Für hochgenaue relative zeitbasierte Aktionen sind die Zeitwerte geeigneter EtherCAT-Slaves zu verwenden - z. B. die Zeitstempel einer EL1252.

Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 5:
Aktivierbare Eingangsvariable DcSysTime

Hinweis

Achtung! Keine Plausibilitätskontrolle!

Die aufgeführten Hinweise und Erläuterungen sollten mit Bedacht angewendet werden!
Die genannten Einstellungen werden vom EtherCAT-Master automatisch mit Werten belegt, die eine zuverlässige und aktuelle Prozessdatenerfassung unterstützen.
Anwenderseitige Eingriffe an dieser Stelle können zu unerwünschtem Verhalten führen!
Bei der Manipulation dieser Einstellungen im Beckhoff TwinCAT System Manager wird softwareseitig keine Plausibilitätskontrolle durchgeführt!
Eine korrekte Funktion der EtherCAT-Slave in allen denkbaren Einstellungsvarianten kann nicht gewährleistet werden!

Falls in der entsprechenden Slave-Dokumentation nicht anders angeben, wird dringend davon abgeraten, die automatisch gesetzten Einstellungen zu verändern.

Einstellungen der Slaves

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Gültigkeit der nachstehenden Einstellungen

Anhand der Klemme EL1202-0100 soll stellvertretend die DC-Funktionalität erläutert werden. Jeder EtherCAT-Slave mit Distributed Clocks Unterstützung nutzt dieses Feature auf individuelle Weise und wird daher in den zugehörigen Dokumentationen entsprechend beschrieben.

Hinweis

Achtung! Keine Plausibilitätskontrolle!

Die aufgeführten Hinweise und Erläuterungen sollten mit Bedacht angewendet werden!
Die genannten Einstellungen werden vom EtherCAT-Master automatisch mit Werten belegt, die eine zuverlässige und aktuelle Prozessdatenerfassung unterstützen.
Anwenderseitige Eingriffe an dieser Stelle können zu unerwünschtem Verhalten führen!
Bei der Manipulation dieser Einstellungen im Beckhoff TwinCAT System Manager wird softwareseitig keine Plausibilitätskontrolle durchgeführt! Eine korrekte Funktion der EtherCAT-Slave in allen denkbaren Einstellungsvarianten kann nicht gewährleistet werden!
Falls in der entsprechenden Slave-Dokumentation nicht anders angeben, wird dringend davon abgeraten, die automatisch gesetzten Einstellungen zu verändern.

Karteireiter "DC"

Falls ein EtherCAT-Slave die Distributed Clocks unterstützt, erscheint ein Reiter "DC" für die Parametrierung. Wenn ein EtherCAT-Slave mehrere Betriebsarten/Operation Modi anbietet, kann dieser hier ausgewählt werden. Die EL1202-0100 z. B. kann nur in einer Betriebsart benutzt werden, weshalb hier keine Auswahl möglich ist.

Über den Button "Advanced Settings" gelangen Sie in einen erweiterten Distributed Clocks Dialog:

Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 7:
Karteireiter DC

In Abb. Dialog Distributed Clocks im EtherCAT-Slave ist die Grundseite eines jeden EtherCAT-Slave mit Distributed Clocks zu sehen (TwinCAT 2.10, build 1320):

Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 8:
Dialog Distributed Clocks im EtherCAT-Slave

Es folgen nun 2 Abschnitte, um jeweils die beiden durch die Distributed Clocks Einheit im ESC erzeugten Interrupt-Signale näher zu spezifizieren.

Ein etwas reduzierter Dialog steht für die Einstellung des SYNC1- Signals zur Verfügung:

Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 9:

Zusammenhang zwischen SYNC0 und SYNC1

Im Gegensatz zum SYNC0-Signal ist das SYNC1-Signal kein völlig unabhängiger Interrupt, wie schon an den reduzierten und anderslautenden Eigenschaftsdialogen erkennbar ist. Weitere Erläuterungen dazu finden Sie unter www.ethercat.org z. B. bei den Spezifikationen der ESC.

Hinweis

Achtung! Keine Plausibilitätskontrolle!

Die aufgeführten Hinweise und Erläuterungen sollten mit Bedacht angewendet werden!
Die genannten Einstellungen werden vom EtherCAT-Master automatisch mit Werten belegt, die eine zuverlässige und aktuelle Prozessdatenerfassung unterstützen.
Anwenderseitige Eingriffe an dieser Stelle können zu unerwünschtem Verhalten führen!
Bei der Manipulation dieser Einstellungen im Beckhoff TwinCAT System Manager wird softwareseitig keine Plausibilitätskontrolle durchgeführt!
Eine korrekte Funktion der EtherCAT-Slave in allen denkbaren Einstellungsvarianten kann nicht gewährleistet werden!
Falls in der entsprechenden Slave-Dokumentation nicht anders angeben, wird dringend davon abgeraten, die automatisch gesetzten Einstellungen zu verändern.

Zeitbezogene Zusammenarbeit mit anderen Klemmen

Zum Abschluss dieser Einführung soll noch ein weiteres Beispiel aufgeführt werden, wie die Distributed Clocks in einem EtherCAT-System eingesetzt werden können.
Es bestehe die Aufgabe, einen analogen Eingangswert im Bereich +/- 10 V in einem Abstand von 50 µs in einem exakten Abstand abzutasten und zur Steuerung zu übertragen, s. Abb. Anwendungsbeispiel einer manuellen Shift Zeit auf SYNC0.

Einstellungen Distributed Clocks im Beckhoff TwinCAT System Manager (2.10) 10:
Anwendungsbeispiel einer manuellen Shift Zeit auf SYNC0

Im Beispiel wird eine entsprechend schnelle analoge Eingabebaugruppe (z. B. Beckhoff EL3702) zusammen mit einer EtherCAT Zykluszeit von 50 µs verwendet. Außerdem soll hier eine andere analoge Eingabebaugruppe verwendet werden, die nur eine Analog/Digital-Wandlungszeit von 60 µs hat. Damit ist eine EtherCAT Zykluszeit von 50 µs nicht sinnvoll.

Hier bietet sich folgender Lösungsweg an: 2 solcher Eingabebaugruppen werden direkt nebeneinander betrieben (hier als "Term x" und "Term x+1" bezeichnet) und mit demselben Eingangssignal beaufschlagt. Die Zykluszeit sei 100 µs (A1 bis B1), somit hat jede Eingabebaugruppe ausreichend Zeit (100 µs > 60 µs) um den analogen Eingangswert zu wandeln. Ausgelöst wird das Wandeln vom SYNC0-Signal in den Eingabebaugruppen in einem Abstand von 100 µs, standardmäßig zum Zeitpunkt A2, B2 usw.. Dazu wird "Term x" betrachtet: zum Zeitpunkt A2 löst das SYNC-Signal das Wandeln der Eingangswerte aus (der Analog/Digital-Konverter wird gestartet). Die Vorlaufzeit (A2 bis A4) ist so bemessen, dass ausreichend Zeit für Wandlung und Datenbereitstellung im Slave besteht, bis zum Zeitpunkt A4 der Slave "Term x" seine Eingangsdaten in den passierenden Ethernet-Frame einkoppelt. Zum Zeitpunkt A6 ist der Frame wieder am Master angekommen - die nächste Datenverarbeitung beginnt dann zum Zeitpunkt B1.

Um zur gewünschten Zeitauflösung von 50 µs zu gelangen, wird in der zweiten Eingabebaugruppe manuell vom Anwender eine konstante User Shift Zeit von 50 µs auf das SYNC0-Signal eingetragen, wie in den o.a. Dialogen gezeigt. Damit wandelt "Term x+1" seine Eingangssignale immer um 50 µs nach "Term x" zum Zeitpunkt A7, B7. usw. Entsprechend koppelt dann "Term x+1" seine zum Zeitpunkt A7 ermittelten Daten zum Zeitpunkt B5 in den Ethernet Frame ein - kurz nach B4, weil in diesem Beispiel "Term x+1" nach "Term x" angeordnet ist.
Anmerkung: über die Position der Daten im Ethernet Frame sagt Abb. Anwendungsbeispiel einer manuellen Shift Zeit auf SYNC0 nichts aus - nach rechts ist nur die Zeitachse dargestellt!

Damit wandeln beide Eingabebaugruppen zyklisch alle 100 µs, aber mit einem konstanten Versatz von 50 µs den Eingangswert mit einer Abweichung von < 100 ns. Die entstehenden Prozessdaten müssen nun vom Anwender im PLC-Programm in der zeitlich richtigen Reihenfolge interpretiert werden. Die entsprechenden Klemmen können dies durch einen Zeitstempel des Prozessdatums unterstützen, wie in der jeweiligen Dokumentation angeben.