Messwertverarbeitung

Der vom ADC erfasste und digitalisierte elektrische Messwert muss bzw. kann im Gerät verändert werden um

Hinweis: In diesem CoE wird der bei Beckhoff historisch begründete Begriff "Kalibrierung" verwendet, obwohl er nichts mit Abweichungsaussagen eines Kalibrierungszertifikats zu tun hat. Es werden hier die hersteller- oder kundenseitigen Abgleichdaten/Justagedaten beschrieben, die das Gerät im laufenden Betrieb verwendet, um die zugesicherte analoge Genauigkeit einzuhalten.

Der Messwert kann in 3 Funktionseinheiten verändert werden, alle drei können gleichzeitig aktiv sein:

- Vendor Calibration

Der elektrische Kanal wird von Beckhoff in der Funktionseinheit „Vendor Calibration“ auf Einhaltung der gegebenen Unsicherheitsspezifikation (siehe Technische Daten, früher: Messfehler) abgeglichen. Die Herstellerabgleichdaten von Beckhoff liegen in diesem Bereich vor.

Parameter:

Index (hex)

Name

Datentyp

Bedeutung

80n0:0B

Enable vendor calibration

BOOL

default aktiviert, die Daten werden berücksichtigt.

80nF

Vendor calibration data

-

nicht zur anwenderseitigen Veränderung vorgesehen

Der Zwischenwert nach dieser Funktionseinheit kann im Index 0x90n0:05 unter „Vendor Calibration“ eingesehen werden.

Die Anzahl der Einstellungsveränderungen in dieser Funktionseinheit wird im Index 0x90n2:12 als „Vendor Calibration Counter“ hochgezählt und ist nicht löschbar.

Wenn ein beliebiger Parameter im Data-Bereich geändert wird, wird der Counter inkrementiert. Weitere Änderungen im Data-Bereich innerhalb der nächsten 30 Sekunden werden nicht für den Counter gewertet. Nach Ablauf dieser Zeit wird eine Parameteränderung den Zähler wieder inkrementieren.

- User Calibration

Die Funktionseinheit „User calibration“ kann anwenderseitig benutzt werden, wenn dauerhaft mit alternativen, anlagenabhängigen Korrekturwerten gearbeitet werden soll.

Um sowohl mit INT16-basierenden Gain/Offset-Werten als auch Real32-Koeffizienten arbeiten zu können, verläuft die Verarbeitung in „User Calibration“ (wenn „Enable User calibration“ = 1) wie folgt:

Parameter:

Index (hex)

Name

Datentyp

Bedeutung

80n0:0A

Enable User Calibration

BOOL

default deaktiviert, Berechnung erfolgt erst bei TRUE

80n0:17

User Calibration Offset

SINT16

1 Bit = MBEnorm./32767, default: 0

80n0:18

User Calibration Gain

UINT16

1 Bit entspricht 2-16, „1“ entspricht also 0x7FFF/32767dez

80nC:01

User Calibration Data

BYTE4

4 Byte freier Speicherraum, hier besteht die Möglichkeit, z.B. in Form von 8 CHAR das Kalibrierdatum zu hinterlegen

80nC:03…0D

User Scale Gain (Real32)

REAL32

Real32-Koeffizienten S0/S1/S2/S3/S1n des Berechnungspolynoms

Der Zwischenwert nach dieser Funktionseinheit ist in Index 0x90n0:0B „Value after user calibration“ einsehbar.

Die Anzahl der Einstellungsveränderungen in dieser Funktionseinheit wird in Index 90n2:11 „User Calibration Counter“ hochgezählt (nicht löschbar).
Verfahren: bei der ersten Änderung eines beliebigen Parameters im Data-Bereich Index 80nC oder Index 80n0:17/18 wird der Counter inkrementiert, weitere Änderungen im Data-Bereich in den folgenden 30 Sekunden werden nicht für den Counter gewertet. Nach Ablauf dieser Zeit wird eine Parameteränderung den Zähler wieder inkrementieren.

- User Scale

Die Funktionseinheit User Scale ist für Umdeutungen/Transformationen des Messwertes vorgesehen, aus „10 V“ können so also mit Gain=5 „50 kg“ werden. Er ist als lineare Transformation mit Gain/Offset implementiert.

Parameter:Parameter:

Index (hex)

Name

Datentyp

Bedeutung

80n0:01

Enable User Scale

BOOL

default deaktiviert, Berechnung erfolgt erst bei TRUE

80n0:11

User Scale Offset

SINT16

wird direkt in Digit addiert.

80n0:12

User Scale Gain

UINT16

1 Bit entspricht 2-16, „1“ entspricht also 0x7FFF/32767dez

80nD:1C

User Scale Offset (Real32)

REAL32

-

80nD:1D

User Scale Gain (Real32)

REAL32

-

Der Zwischenwert nach dieser Funktionseinheit ist in Index 0x90n0:0B „Value after user scale“ einsehbar.

Hinweis

Messwertverarbeitung 1:

Verändern des Interface

Beim Verändern des Interface werden Gain und Offset auf 1 bzw. 0 zurückgesetzt!

Passwortschutz für Anwenderdaten

Einige Anwenderdaten sind durch ein zusätzliches Passwort, das in CoE 0xF009 einzutragen ist, vor unerwünschtem oder irrtümlichem Beschreiben geschützt:

Messwertverarbeitung 2:
Passwortschutz für die 0x8000:17 und 0x8000:18 Einträge (Beispiel)

Verwendung von CoE 0xF009

Der Passwortschutz greift bei folgenden AI-Einstellungen:

Index (hex)

Bezeichnung

80n0:0A

Enable User calibration

80n0:0B

Enable Vendor calibration

80n0:17

User calibration offset

80n0:18

User calibration gain

80nC

User calibration Data

80nD:17

Low Range Error

80nD:18

High Range Error

80nD:27

Low Range Error (REAL32)

80nD:28

High Range Error (REAL32)