Grundlagen zur Funktion
Messprinzip
Die EL3403 arbeitet mit 6 Analog/Digitalwandern zur Erfassung der Strom und Spannungsgrößen aller 3 Phasen.
Die Erfassung und Verarbeitung der 3 Phasen findet zeitsynchron in exakt gleicher Form statt. Im Folgenden wird die Signalverarbeitung für eine Phase beschrieben. Die Beschreibung gilt sinngemäß für alle 3 Phasen.
Effektivwertberechnung
Über ein Messintervall, hier Periodendauer T, wird der Effektivwert für Spannung und Strom berechnet. Die Berechnungen erfolgen nach den Formeln:
u(t): Momentanwert der Spannung
i(t): Momentanwert des Stromes
n: Anzahl der gemessenen Werte
Messintervall
Die Wahl des richtigen Messintervalls ist für die Qualität der Messung von Bedeutung. Die Defaulteinstellung für das Messintervall ist 10 Perioden (10 x 20 ms). Dies ist erfahrungsgemäß ein guter Kompromiss zwischen Messgeschwindigkeit und Stabilität. Weichen Sie von diesem Wert nur ab, wenn besondere Messanforderungen (z. B. hohe Messgeschwindigkeit) gegeben sind.
Wirkleistungsmessung
Die EL3403 misst die Wirkleistung P nach der Gesetzmäßigkeit
P: Wirkleistung
n: Anzahl der Abtastungen
u(t): Augenblickswert der Spannung
i(t): Augenblickswert des Stromes
Im ersten Schritt wird zu jedem Abtastzeitpunkt die Leistung s(t) berechnet:
Über das Messintervall wird der Mittelwert gebildet. Hier spielt die richtige Wahl des Intervalls die gleiche Rolle wie im Abschnitt Effektivwertmessung beschrieben (das Intervall kann nur gemeinsam für U, I und P verändert werden).
Die Frequenz der Leistung ist doppelt so hoch wie die der entsprechenden Spannungen und Ströme.
Scheinleistungsmessung
In realen Netzen sind nicht alle Verbraucher rein ohmsch. Es kommt zu einer Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung. Die oben beschriebene Methodik zur Ermittlung der Effektivwerte von Spannung und Strom wird dadurch nicht beeinflusst.
Anders ist das bei der Wirkleistung: Das Produkt aus Effektivspannung und Effektivstrom ergibt hier die Scheinleistung.
Die Wirkleistung ist kleiner als die Scheinleistung.
S: Scheinleistung
P: Wirkleistung
Q: Blindleistung
φ: Phasenverschiebungswinkel
In diesem Umfeld sind weiter Informationen über das Netz und seine Verbraucher von Bedeutung:
- Scheinleistung S
- Blindleistung Q
- Leistungsfaktor cos φ
Die EL3403 ermittelt die Werte:
- Wirkleistung P
- Effektivspannung U
- Effektivstrom I
- Scheinleistung S
- Blindleitung Q
- Leistungsfaktor cos φ
Vorzeichen bei Leistungsmessung
Das Vorzeichen der Wirkleistung P und des Leistungsfaktors cos φ gibt Auskunft über die Richtung des Energieflusses. Ein positives Vorzeichen signalisiert den motorischen Betrieb, das negative Vorzeichen einen generatorischen Betrieb.
Weiterhin gibt das Vorzeichen der Blindleistung Q eine Auskunft über die Richtung der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung. In der Abb. Vier-Quadranten-Darstellung Wirkleistung/Blindleistung bei motorischen und generatorischen Betrieb wird dies in der Vier-Quadranten-Darstellung veranschaulicht. Im motorischen Betrieb (Quadrant I + IV) deutet eine positive Blindleistung auf eine induktive Belastung hin, eine negative Blindleistung entsprechend auf eine kapazitive Belastung. Im generatorischen Betrieb (Quadrant II + III) wird ein induktiv wirkender Generator durch eine positive Blindleistung dargestellt, ein kapazitiv wirkender Generator durch eine negative Blindleistung.
Frequenzmessung
Die EL3403 kann die Frequenz des an einem Spannungspfad (L1, L2 oder L3) anliegenden Eingangssignals messen.