Anwendungsbeispiel: Wägezelle
Das folgende Beispiel zeigt den Anschluss einer Vollbrücke mit externer 10V-Versorgung und die Berechnung des Gewichtswertes in der Steuerung.
Anschluss der Wägezelle
Zur Versorgung der 350 Ω-Vollbrücke wird die Netzteilklemme EL9510 mit 10 V verwendet. Die Vollbrücke wird daher mit UV = 10 V versorgt. Durch den Stromfluss kommt es zu einem Spannungsabfall auf den Zuleitungen (rot, dunkelblau) bis zur Messbrücke, so dass URef < UV auf den Sense-Leitungen (orange, hellblau) zur EL3351 zurückkommt. Da URef und UDiff die „wahren“ an der Messbrücke wirkenden Spannungen sind, müssen diese gemessen und für die rechnerische Auswertung herangezogen werden.

![]() | Parallelschaltung von Wägezellen Werden mehrere Wägezellen parallel an die EL3351 angeschlossen und die interne 5V-Versorgung verwendet, ist die Gesamtstromaufnahme zu beachten. Sie darf den spezifizierten maximalen Ausgangsstrom nicht überschreiten. Es dürfen nur entsprechend abgeglichene und für diesen Betrieb zugelassene Wägezellen verwendet werden. |
Weitere Berechnung in der Steuerung (TwinCAT)
![]() | Kalibrierung des Systems Vor der Messwertberechnung ist aufgrund der Toleranzen der Wägezellen/Kraftaufnehmer eine Kalibrierung des Gesamtsystems erforderlich. Diese Kalibrierung muss mit einem Referenzgewicht durchgeführt werden! |
UDiff und URef werden als INT-Werte über die EtherCAT Prozessdaten der EL3351 zur Steuerung transportiert. Die Spannungswerte sind dort zu berechnen nach
UDiff [mV] = PDO “Ch. 1 valuedez" x (20 mV / 2147483647dez)
URef [V] = PDO “Ch. 2 valuedez" x (12 V / 2147483647dez)
Die Brutto-Gewichtsberechnung (inkl Waage Eigengewicht) erfolgt daraufhin nach
YR = (UDiff / URef) x (Emax / Cn)
mit
Name | Bezeichnung | Einheit |
---|---|---|
UDiff | Messsignal der Wägezelle (Differenzspannung), max. 12 V | [1] |
URef | Referenzsignal der Wägezelle (Versorgungsspannung), max. 20 mV | [1] |
Emax | Nennlast der Wägezelle, z.B. 50 kg | [1 kg] |
Cn | Kennwert der Wägezelle, z.B. 2,013 mV/V | [1 mV / V] |
Fallweise nötige korrigierende Eingriffe (Tara, Abgleich, Zero) sind dann steuerungsseitig auf YR vorzunehmen.
Konkretes Beispiel in Zahlen:
Daten des Sensors
- Kennwert Cn = 2 mV / V
- Nennlast Emax = 50 kg
- Speisespannung UV = 10 V
Gewichtsberechnung
Bei Volllast (Wägezelle wird mit 50 kg belastet) berechnet sich UDiff_max zu:
UDiff_max = URef_max x Cn = 10 V x 2 (mV / V) = 20 mV
Annahme: Bei G = 7 kg Last ist
UDiff = UDiff_max / Emax x G = 20 mV / 50 kg x 7 kg = 2,8 mV
Fiktive Messwerte
- Bridge: „value1“ (Inputs bridge) = 0x11EB7026 = 300.642.342dez
- Supply: „value2“ (Inputs supply) = 0x6AA9D8F2 = 1.789.516.018dez
Berechnung der Spannungen mit den Messwerten
UDiff = 300642342dez x (20 mV / 2147483647) = 2,79995 mV
URef = 1789516018dez x (12 V / 2147483647) = 9,9997 V
G = UDiff / URef x Emax / Cn = 2,79995 mV / 9,9997 V x 50 kg / 2(mV / V)) = 7,00009 kg