Diagnose

Verhalten im Fehlerfall - Watchdog und CycleCounter

Als Ausgangsklemme verfügt die EL2262 über einen parametrierbaren SM-Watchdog (SyncManager). Dieser wird in jedem erfolgreichen EtherCAT-Zyklus wieder aufgezogen bzw. zurückgestellt. Wird er für eine gewisse Zeit nicht bedient, werden die Ausgänge in den sicheren Zustand versetzt. Diese Zeit ist 100 ms (default). Die EL2262 verfügt über keinen PDI-Watchdog. Zur zeitlichen Parametrierung des Watchdog in der EL2262 bitte separate Seite beachten.

Als weiteres Diagnoseinstrument aus Sicht der Klemme verfügt die EL2262 über eine CycleCounter-Überwachung. Die beiden Prozessdatenvariablen CycleCounter0 und CycleCounter1 sollten mit zyklisch fortlaufenden Werten aus der Steuerung belegt werden. Die EL2262 kann so anhand der fortlaufenden Werte feststellen, ob eine Framewiederholung oder ein LostFrame aufgetreten ist. Wenn kein Inkrement +1 von der Klemme festgestellt wird, zählt zumindest das interne Register 030Dhex um 1 hoch. Dieses Register kann azyklisch z.B. durch die PLC ausgelesen werden. Siehe dazu das Beispielprogramm 2.

Damit hat die EL2262 die Möglichkeit auf 2 besondere Situationen zu reagieren:

Im folgenden Beispiel sollen die daraus resultierenden 3 Phasen aufgezeigt werden. Es werden hier allgemeine Signale (nach Vorgabe PLC) auf Kanal 1 + 2 einer EL2262 ausgegeben und mit dem Oszilloskop betrachtet.

Diagnose 1:
Beispiel Fehlerverhalten EL2262 ab FW09

Im Zeitverlauf über die Klemmenfunktion bei einer Kommunikationsunterbrechung ergeben sich folgenden 3 Phasen, vgl. Abb. Beispiel Fehlerverhalten EL2262 ab FW09:

In diesem Beispiel (Abb. Beispiel Fehlerverhalten EL2262 ab FW09) ist bereits das parametrierbare Verhalten ab FW09 zu erkennen:

Firmware

Verhalten CycleCounter-Überwachung

Verhalten Watchdog

< FW09

Register 030Dhex: + 1

Ausgänge: FALSE

>= FW09

Register 030Dhex: + 1, Ausgangsverhalten wie parametriert, s.u.

Ausgangsverhalten wie parametriert, s.u.

Das Vorgehen für beide Überwachungen ist wie folgt:

CycleCounter-Überwachung (ab Firmware 09, vgl. das Beispielprogranmm)

  1. Soll die Funktion genutzt werden, muss der CycleCounter wie folgt von der PLC bedient werden
    Byte 0: 8 Bit Zähler, inkrementiert (+1) in jedem Zyklus durch die PLC
    Byte 1: Control-Byte
    • Bit 0 = 0: CycleCounter-Überwachung deaktiviert
    • Bit 0 = 1: CycleCounter-Überwachung aktiviert, nun wird der Zähler ausgewertet und bei CC-Fehlern im Register 030Dhex + 1 gezählt.
      Ein Zählerüberlauf wird erkannt und nicht als Fehler ausgewertet. Ist das Zählerinkrement einmalig größer eins und anschließend wieder eins, dann wird insgesamt nur 1 PDI-Error ausgegeben, da alle dem Ereignis nachfolgenden Zählerwerte wieder ein Inkrement von 1 haben.
  2. Wird die CycleCounter-Überwachung nicht aktiviert, kann die EL2262 das Ausbleiben der Daten nicht erkennen und wiederholt die Daten des letzten Samples bis zum Ablauf des Watchdogs.
    In diesem Beispiel ist der Watchdog auf 25 ms gesetzt.
Diagnose 2:
default Ausgabeverhalten bei deaktivierter CycleCounter-Überwachung

Wird die CycleCounter-Überwachung aktiviert, wird defaultmäßig Ausgang = FALSE ausgegeben.

Diagnose 3:
default Ausgabeverhalten bei aktivierter CycleCounter-Überwachung
  1. Ist ein besonderes Verhalten im CycleCounter-Fall gewünscht, ist dieses gesondert im ESC über ADS einzustellen:
    • Kanal 1: Register 0x0F00
    • Bit 0 = TRUE --> Parametrierung ist aktiviert
      Bit 1 bis 3: Vorgabewert für Verhalten bei CycleCounterFehler, s.u.
    • Kanal 2: Register 0x0F01
    • Bit 0 = TRUE --> Parametrierung ist aktiviert
      Bit 1 bis 3: Vorgabewert  für Verhalten bei CycleCounterFehler, s.u.

Zum Beispiel kann dann ein Verhalten wie in Abb. Beispiel Fehlerverhalten EL2262 ab FW09 oder anlagenspezifisch parametriertes Ausgabeverhalten erreicht werden.

Diagnose 4:
anlagenspezifisch parametriertes Ausgabeverhalten

Hinweis: die beiden Byte-Register 0x0F00 und 0x0F01 sollten als 1 Word-Zugriff gleichzeitig beschrieben werden.

Die Vorgabewerte für das CycleCounter-Verhalten sind:

Diagnose 5:

Verwendung der ESC-Register

Werden Einstellungen in ESC-Register (hier z.B. 0x0F00) geladen, bleiben diese bis zum nächsten Überschreiben oder Spannungslos-Schalten erhalten. Nach einem Spannungslos-Schalten müssen die gewünschten Werte erneut in die Register geladen werden.

Watchdog-Überwachung (ab Firmware 09, vgl. das Beispielprogranmm)

Ist ein besonderes Verhalten im Watchdog-Fall gewünscht, ist dieses gesondert im ESC über ADS einzustellen:

  1. Kanal 1: Register 0x0F00
    • Bit 0 = TRUE --> Parametrierung ist aktiviert
    • Bit 4 bis 6: Vorgabewert für Verhalten bei Watchdog, s.u.
  2. Kanal 2: Register 0x0F01
    • Bit 0 = TRUE --> Parametrierung ist aktiviert
    • Bit 4 bis 6: Vorgabewert  für Verhalten bei Watchdog, s.u.
  3. Das Default-Verhalten der Watchdog-Überwachung ist Ausgang=FALSE

Hinweis: die beiden Byte-Register 0x0F00 und 0x0F01 sollten als 1 Word-Zugriff gleichzeitig beschrieben werden.

Die Vorgabewerte für das Watchdog-Verhalten sind:

Diagnose 6:

Verwendung der ESC-Register

Werden Einstellungen in ESC-Register (hier z.B. 0x0F00) geladen, bleiben diese bis zum nächsten Überschreiben oder Spannungslos-Schalten erhalten. Nach einem Spannungslos-Schalten müssen die gewünschten Werte erneut in die Register geladen werden.