EtherCAT P

EtherCAT P vereint Kommunikation und Power auf einem 4-adrigen Standard-Ethernet-Kabel. Die 24-V-DC-Versorgung der EtherCAT-P-Slaves und der angeschlossenen Sensoren und Aktoren ist in diesem Bus-System integriert: US (System- und Sensorversorgung) und UP (Peripheriespannung für Aktoren) sind voneinander galvanisch getrennt mit je bis zu 3 A Strom für die angeschlossenen Komponenten verfügbar. Alle Vorteile von EtherCAT, wie freie Topologie, hohe Geschwindigkeit, optimale Bandbreitennutzung, Verarbeitung der Telegramme im Durchlauf, hochgenaue Synchronisation, umfangreiche Diagnose etc., bleiben bei der Integration der Spannungen erhalten.

Die Ströme werden bei EtherCAT P direkt auf die Adern der 100-MBit-Leitung eingekoppelt, womit eine sehr kostengünstige und kompakte Anschaltung realisiert werden kann. Um ein Fehlstecken mit Standard-EtherCAT-Slaves und dadurch mögliche Defekte auszuschließen, ist eine eigene Steckerfamilie speziell für EtherCAT P entwickelt worden. Die Steckerfamilie deckt alle Anwendungsfälle von der 24-V-I/O-Ebene bis zu Antrieben mit 400 V AC oder 600 V DC und einem Strom von bis zu 64 A ab.

EtherCAT P bietet umfangreiche Einsparpotenziale:

  • Wegfall der separaten Versorgungsleitungen
  • Zeitersparnis durch geringeren Verdrahtungsaufwand
  • Reduzierung der Fehlerquellen
  • kleinere und übersichtlichere Kabeltrassen
  • kleinere Sensoren und Aktoren durch Wegfall der separaten Versorgungseinspeisung

Wie bei EtherCAT gewohnt, profitiert der Anwender von der freien Topologiewahl und kann Linien-, Stern- und Baumstrukturen miteinander kombinieren, um seine Anlage möglichst kostengünstig und optimal auszulegen. Anders als beim klassischen Power-over-Ethernet (PoE) können bei EtherCAT P Teilnehmer auch kaskadiert angeschlossen und von einem Einspeisegerät versorgt werden.

Für die Planung einer Maschine werden toolgestützt die einzelnen Verbraucher, Kabellängen und Kabeltypen konfiguriert und mit diesen Informationen das EtherCAT-P-Netzwerk optimal ausgelegt. Da bekannt ist, welche Sensoren und Aktoren angeschlossen sind und welche simultan arbeiten, kann die Leistungsaufnahme entsprechend berücksichtigt werden. Werden beispielsweise zwei Aktoren aus logischer Sicht niemals zeitgleich schalten, benötigen sie auch niemals zeitgleich die volle Last. Dadurch ergibt sich ein weiteres Einsparpotenzial der benötigten Einspeisungen und Netzteile.