Architektur des Netzteils CX1100-00x3

Diese Netzteil verfügt, abgesehen von der Spannungsversorgung, über folgende Funktionen:

  1. Display 2 x 16 Zeichen
  2. 4+1 Navigationsschalter
  3. Non Volatile RAM
  4. K-Bus Anschluss
  5. IP-Link Anschluss

Diese Funktionen werden über den PC104-Bus angesteuert. Das Strukturbild des CX1100-0003 zeigt die Funktionsblöcke.

 

Architektur des Netzteils CX1100-00x3 1:

 

Dieses Netzteil verfügt über die Grundfunktionen. Diese sind in der Architekturbeschreibung erläutert. Darüber hinaus wird der Klemmbus unterstützt. Diese Schnittstelle wird ausführlich in der Architekturbeschreibung des CX1100-0002 erläutert. Das Netzteil CX1100-0003 verfügt zusätzlich über ein IP-Link-Interface. Hier wird ein Lichtwellenleiterbus (LWL-Bus) angeschlossen. Der Zugriff erfolgt auch über das 4Kbyte großes Dual-ported-RAM (DPRAM). Ein Microcontroller (80C165) steuert die Datenübertragung zum IP-Link. Das DPRAM wird von der CPU (über den PC104-Bus) und dem Microcontroller geschrieben.

Das folgende Schaubild zeigt den Speicheraufbau des DPRAMS.

 

Architektur des Netzteils CX1100-00x3 2:

 

Im mittleren Speicherbereich, über dem K-Bus-Abbild,  (D400 bis D0A00) ist das Abbild des IP-Link-Busses abgelegt. Der Bereich teilt sich in Ein- und Ausgangsbereich. Pro Bereich stehen in der Standardkonfiguration je 768 Byte zur Verfügung. Seit dem Firmwarestand ≥ B3 ist es möglich die Speicherbereiche zu verschieben. Auf diese Weise kann das Prozessabbild an die benötigten Bereich angepasst werden.

The IP-Link Control Block (CB IP-Link)

Dieser Abschnitt beschreibt die Struktur des Control-Blocks für die IP-Link Anbindung des CX1100-0003. Dieser Control-Block liegt im Speicher unterhalb dem Bereich des CB des K-Busses.

 

CB IP-Link

Offset

 

Default

0xFB0[2]

IPL 2 byte plc interface to CX1100-0002/3

 

0xFB2[2]

IPL 2 byte plc interface from CX1100-0002/3

 

0xFB4[2]

IPL diagnosis to CX1100-0002/3

 

0xFB6[2]

IPL diagnosis from CX1100-0002/3

 

0xFB8

IPL service request bitfield

 

0xFB9

IPL service response bitfield

 

0xFBA

IPL error code

 

0xFBB

IPL error argument

 

0xFBC[2]

IPL base ptr Inputs

0x400

0xFBE[2]

IPL base ptr Outputs

0x700

0xFC0-0xFC1

IPL cycle count

 

0xFC2-0xFC3

IPL cycle time [µs]

 

0xFC4

IPL bus status

 

0xFC5-0xFCE

Reserved

 

0xFCF

Retry counter

 

  

IP-Link 2 byte plc interface to CX1100-0002/3 / IP-Link 2 byte plc interface from CX1100-0002/3

Diese vier Byte, für jede Richtung zwei Byte, werden benötigt um mit dem I/O-Microcontroller zu kommunizieren. Durch dieses Interface findet ein Datenaustausch mit den IP-Link-Anschlüssen statt. Das so genannte Registermodell wird detailliert in den Handbüchern der Bus-Koppler und Klemmen beschrieben. Der Datenaustausch dient vor allem der erweiterten Diagnose oder der Konfiguration von Klemmen. Damit können Einstellungen, sofern sie von dem Auslieferzustand abweichen, angepasst werden. (z.B. Baudrate bei RS232 Schnittstellen, Offsetwerte bei analogen Klemmen)

IP-Link diagnosis to CX1100-0002/3  / IP-Link diagnosis from CX1100-0002/3

Über diese vier Bytes, zwei pro Richtung, werden Diagnosedaten übermittelt. Da die gleichen Daten in dem Prozessabbild dargestellt sind, wird diese Schnittstelle im Allgemeinen nicht benötigt.

IP-Link service request bitfield  / IP-Link service response bitfield

In diesen beiden Bitfeldern können Servicefunktionen aufgerufen werden. Ähnlich wie beim GCB werden durch das Setzen von einzelnen Bits Funktionen ausgeführt. Bevor die gleiche Funktion wieder ausgeführt werden kann, muss das Bit für einen Zyklus zurückgesetzt werden. Ein Fehler beim Ausführen einer Funktion wird im den 7. Bit des Response Bytes signalisiert. Die folgende Tabelle beschreibt die zur Zeit implementierten Funktionen.

Bitfeld

Bit 7

Bit 6

Bit 5

Bit 4

Bit 3

Bit 2

Bit 1

Bit 0

Request

-

-

-

-

-

-

Free Run

Reset Bus

Response

Error

-

-

-

-

-

Free Run Active

Reset Done

 

Reset Bus:

Durch das Setzen dieses Bits wird ein Reset des IP-Links-Busses ausgelöst. Dies ist notwendig nach Auftreten eines Fehlers (z.B. eine Bus-Klemme ist entfernt worden). Nach einem Reset kann der Fehlercode und der Fehlertext im Contol Block des IP-Link gelesen werden. Liegt kein weiter Fehler vor, so kann der K-Bus seinen Betrieb wieder aufnehmen.

Free Run:

nicht implementiert, für spätere Verwendung vorgesehen.

K-Bus error code K-Bus error argument

Falls auf dem K-Bus Fehler auftreten (defekte Klemme, fehlende Terminierung, EMC Interferenz) wird ein Fehler-Flag im GBC gesetzt. Nach dem K-Bus-Reset sind Fehlernummer und Fehlertext in diesen beiden Bytes abgelegt, sofern der Fehler nicht durch den Reset beseitigt wurde.

K-Bus base ptr Inputs / K-Bus base ptr Outputs

Diese bedien Bytes enthalten den Offset für die I/O-Bereiche des IP-Link-Interface. In dem meisten Fällen sollten diese Bereiche nicht verändert werden. Ändert man diese Werte muss darauf geachtet werden, dass es zu keiner Überlappung mit anderen I/O-Bereichen (z.B. IP-Link) kommt. Die Änderung der Werte muss mit der "Remap" oder "Reset node" Funktion im GCB aktiviert werden.

Die Beckhoff Automation Software TwinCAT verwendet diese Pointer und optimiert die  I/O Bereiche.

IP-Link cycle count

Dieser zwei Byte große Zähler wird mit jedem I/O-Zyklus erhöht.

IP-Link cycle time

Diese Zeit gibt die Zeitspanne eines Zyklus an. Ein Zyklus beginnt  mit der Initiierung und endet mit der Terminierung eines I/O-Prozess-Updates (IP-Link). Die Zeit wird in Microsekunden gemessen. Die Zeitspanne  zwischen dem Eintreffen der Signale "PD cycle request" und "PD cycle ready" entspricht nicht der Zykluszeit. Bei der CX1100-0003 beschreibt diese Zeit nur den Anteil der Zykluszeit, die auf den IP-Link-Bus entfällt; nicht aber die gesamte Zykluszeit. K-Bus-Zykluszeit und die IP-Link-Zykluszeit zusammen ergeben die Gesamtzykluszeit.

IP-Link bus status

Dieses Register kann zwei Werte annehmen:

  1. Byte = 0   →  IP-Link läuft ohne Fehler
  2. Byte ≠ 0   →  IP-Link Fehler aufgetreten

Diese Information wird ebenfalls im "Processdata error"  Byte (Bit 0) des GCB dargestellt.

Retry counter

Dieser Zähler wird mit jedem Kommunikationsfehler des IP-Link erhöht. Tritt ein Fehler auf, so wird der Sendeversuch wiederholt. Auf diese Weise gibt der Zähler die Signalqualität des IP-Link  wieder.