Multi-Configuration-Mode
Anwendungsfälle des Multi-Configuration-Mode
Der Multi-Configuration-Mode kann für die folgenden Anwendungsfälle benutzt werden, eine ausführlichere Betrachtung insbesondere der verschiedenen Ausbaustufen des Buskopplers sind in den Anforderungen einer Serienmaschine beschrieben.
Erstellen einer DP-Konfiguration für verschiedene Ausbaustufen des Buskopplers
Wenn man mit einem SPS-Programm verschiedene Ausbaustufen eines Prozesses steuern möchte, kann es sinnvoll sein, trotz verschiedener ausbauspezifischer Klemmenkonfigurationen mit der gleichen DP-Konfiguration zu arbeiten. Dann verändern sich die Adress-Offsets im Prozessabbild nicht bzw. die DP-Konfiguration des PROFIBUS DP-Masters muss nicht für jede Ausbaustufe neu gespeichert werden. Mit dem Multi-Configuration-Mode kann man nun eine Maximal-Konfiguration des Buskopplers definieren, wobei hier je nach aktueller Ausbaustufe nur noch die nicht vorhandenen Klemmen zu disablen sind.
Reserve-Busklemmen
Da in der DP-Konfiguration immer erst alle analogen Klemmen vor den digitalen Klemmen konfiguriert werden, hat ein nachträgliches Einfügen von analogen Klemmen zur Folge, dass sich die Adress-Offsets der digitalen Klemmen verschieben. Weiterhin hat das Einfügen einer digitalen Klemme innerhalb des Klemmenaufbaus zur Folge (das kann z. B. sinnvoll sein, wenn Digitalklemmen mit unterschiedlichen Eingangsspannungen verwendet werden), dass sich die Offsets der darauf folgenden digitalen Klemmen verschieben. Beim Anfügen einer digitalen Klemme vor der Endklemme wird der Offset der bereits vorhandenen Klemmen jedoch nicht verschoben. Mit dem Multi-Configuration-Mode können nunmehr zusätzliche Klemmen als Reserve an beliebiger Stelle des Klemmenaufbaus konfiguriert werden.
Zuordnen der Busklemmen zu beliebigen Prozessabbildadressen
Da digitale Klemmen immer Byteweise zusammengefasst werden und daher das kleinste DP-Konfigurationsmodul ein 8-Bit-Modul ist, ergibt sich die Schwierigkeit, wenn die dazu gehörenden Klemmen in das SPS-Prozessabbild auf mehrere Bytes verteilt werden sollen, da in der SPS in der Regel die Adressen nur pro DP-Konfigurationsmodul vergeben werden können. Mit dem Multi-Configuration-Mode können jetzt zusätzliche digitale Klemmen als sogenannte Dummy Klemmen an beliebiger Stelle konfiguriert werden um somit die Adress-Offsets der anderen Klemmen im SPS-Prozessabbild zu verschieben.
Einstellen des Multi-Configuration-Mode
Der Multi-Configuration-Mode wird über die UserPrmData aktiviert:
Byte | Bit | Beschreibung |
---|---|---|
3 | 4 | 1: Multi-Configuration-Mode ist aktiv |
Regeln beim Multi-Konfigurations-Mode
Im Multi-Configuration-Mode sind gegenüber der Standardkonfiguration einige zusätzliche Regeln zu beachten:
- Es darf nur ein DP-Modul je analoger Klemme konfiguriert werden.
- Die digitalen Klemmen sind als KLxxxx Multi-Cfg-Mode-Module an ihrer tatsächlichen Stelle anzugeben.
- Die digitalen Klemmen sind nach den analogen Modulen außerdem als Input- bzw. Output-Summenmodule entsprechend ihrer Bitbreite wie auch bei der Standardkonfiguration im Prozessabbild anzugeben.
- Es sind alle Module der Maximal-Konfigurarion bzw. inklusive der Reserve-Module anzugeben.
- Nicht gesteckte Module müssen disabled werden.
Enablen/Disablen von Busklemmen
Die in der DP-Konfiguration vorhandenen, aber nicht gesteckten Busklemmen müssen disabled werden. Das kann entweder in den UserPrmData, über DPV1, die KS2000 oder über das 2-BYTE-SPS-Interface erfolgen.
Die Einstellung über DPV1 oder das 2-Byte-SPS-Interface bietet den Vorteil, dass man die Klemmenzuordnung für den Multi-Configuration-Mode in der Regel direkt aus dem SPS Programm machen kann, ohne dass die DP-Konfiguration des Masters zu ändern ist.
Solange die gesteckten Busklemmen nicht mit den aus der DP-Konfiguration erwarteten, nicht disableten Busklemmen übereinstimmen, setzt der Buskoppler standardmäßig das Bit Stat_Dia in den Diagnosedaten, was zur Folge hat, dass er noch nicht bereit für den zyklischen Datenaustausch ist.
Wenn allerdings das Enablen/Disablen über das 2-BYTE-SPS-Interface erfolgen soll, ist die Voraussetzung für das Funktionieren des 2-BYTE-SPS-Interfaces, dass sich der Koppler im zyklischen Datenaustausch befindet. Daher kann das Verweilen im Zustand Stat_Diag auch deaktiviert werden:
Byte | Bit | Beschreibung |
---|---|---|
3 | 6 | 1: Im Multi-Configuration-Mode geht der Koppler auch bei nicht übereinstimmender Konfiguration in den Datenaustausch, es wird allerdings noch kein K-Bus-Zyklus durchgeführt. |
Enablen/Disablen über UserPrmData
In den UserPrmData werden von Byte 15 bis Byte 30 und Byte 41 bis Byte 56 die Zuordnungen der Klemmen (max. 128 Klemmen möglich) eingetragen. Dabei sind für jede Klemme 2 Bits reserviert, die angeben, ob die jeweilige Klemme enabled (Wert 0) oder disabled (Wert 2) sind. Wenn die UserPrmData im DP-Konfigurationstool textuell angezeigt werden, so sind die Parameter Zuordnung Modul x auf DP-DataExchange (enabled) bzw. Multi-Config.-Mode (disabled) zu stellen.
Byte | Bit | Beschreibung |
---|---|---|
15 | 0,1 | Zuordnung Klemme 1 |
2,3 | Zuordnung Klemme 2 | |
4,5 | Zuordnung Klemme 3 | |
6,7 | Zuordnung Klemme 4 | |
... | ... | ... |
30 | 6,7 | Zuordnung Klemme 64 |
41 | 0,1 | Zuordnung Klemme 65 |
... | ... | ... |
56 | 6,7 | Zuordnung Klemme 128 |
Enablen/Disablen über DPV1-Write
Das Enablen/Disablen der Klemmen geht über Slot_Number 0 und Index 1 bzw. 2:
Index | Byte | Bit | Beschreibung |
---|---|---|---|
1 | 0 | 0,1 | Zuordnung Klemme 1 |
2,3 | Zuordnung Klemme 2 | ||
4,5 | Zuordnung Klemme 3 | ||
6,7 | Zuordnung Klemme 4 | ||
... | ... | ... | |
15 | 6,7 | Zuordnung Klemme 64 | |
2 | 0 | 0,1 | Zuordnung Klemme 65 |
... | ... | ... | |
15 | 6,7 | Zuordnung Klemme 128 |
Enablen/Disablen über 2-BYTE-SPS-Interface oder die KS2000
Das Enablen bzw. Disablen von Klemmen geschieht über Tabelle 1, Register 0-31:
Register | Bit | Beschreibung |
---|---|---|
0 | 0,1 | Zuordnung Klemme 1 |
2,3 | Zuordnung Klemme 2 | |
4,5 | Zuordnung Klemme 3 | |
6,7 | Zuordnung Klemme 4 | |
8,9 | Zuordnung Klemme 5 | |
10,11 | Zuordnung Klemme 6 | |
12,13 | Zuordnung Klemme 7 | |
14,15 | Zuordnung Klemme 8 | |
... | ... | ... |
31 | 14,15 | Zuordnung Klemme 128 |
![]() | Beachten Sie die Größe der CfgDaten Beim Multikonfigurations-Mode kann es passieren, dass die CfgDaten 64 Byte überschreiten. |