Aufbau eines NC-Programms

Ein NC-Programm ist ein Text, der normalerweise als Kette von ASCII-Codes in einer Datei auf der Festplatte abgelegt ist. Es besteht aus einer Reihe von NC-Sätzen, die jeweils durch eine Zeilenschaltung (Return) getrennt sind. In der Regel wird es bei der Abarbeitung Zeichen für Zeichen und Zeile für Zeile interpretiert und abgearbeitet.

Programmaufbau
Dabei ist das NC-Programm aus drei Teilen zusammengesetzt

Programmanfang
Am Anfang eines NC-Programms kann das Zeichen '%' für den Programmanfang stehen. Hinter diesem Zeichen befindet sich dann der Name des Programms. Der Satz für den Programmanfang muss nicht zwingend programmiert werden.

Beispiel:

% Test1 (program start)
N10 G0 X100 Y100 Z0
M30 (program end)

NC-Satz
Jeder der NC-Sätze besteht aus keinem (Leerzeile), einem oder mehreren NC-Worten, die durch Leerzeichen oder Tabulator getrennt sind. Daher darf innerhalb eines Wortes kein Leerzeichen verwendet werden.

Beispiel:

N10 G0 X100 Y100 Z0 

NC-Wort
Das erste Zeichen des NC-Wortes legt seine Bedeutung fest. Es handelt sich dabei um einen Buchstaben oder ein Sonderzeichen.

Groß- / Kleinschreibung ist in der Regel nicht von Bedeutung. Allerdings ist eine einheitliche Großschreibung wegen der besseren Lesbarkeit empfehlenswert. Die optional folgenden Zeichen spezifizieren die Bedeutung genauer oder liefern Parameter für die Ausführung.

Um mit dem begrenzten Vorrat an Zeichen auszukommen, ist nicht für jede Variante jeder Funktion ein eigener Ausdruck verfügbar. Vielmehr wird die Bedeutung und Wirkung vieler NC-Worte durch den Zusammenhang mitbestimmt. Das kann sich auf die im Satz vorausgehenden NC-Worte beziehen, aber auch auf die vorausgehenden NC-Sätze. In einigen Fällen wird die Wirkung von NC-Worten sogar durch Maschinendaten beeinflusst.

Programmende
Das Programmende wird durch eine M-Funktion gekennzeichnet. Hierfür wird entweder M2 oder M30 verwendet.

Wirkungsdauer von Wörtern
Befehle, wie z.B. G0, G17 die über das Satzende hinaus wirken, werden laut DIN 66025 als modal bezeichnet. Diese Befehle wirken solange, bis sie durch einen anderen Befehl aufgehoben oder geändert werden.

Kommentare
Sollen Teilbereiche eines NC-Satzes oder der ganze Satz nicht interpretiert werden, ist der Bereich in runde Klammern zu setzen.

Beispiel:

N10 G0 X100 (comment) 
Aufbau eines NC-Programms 1:

Ein Kommentar endet mit der schließenden Klammer, spätestens jedoch am Satzende. Ein Kommentar kann sich also nicht über mehrere Zeilen erstrecken. Eine Schachtelung von Kommentaren ist ebenfalls nicht möglich.

Satznummer
Jeder Satz kann mit einer Satznummer gekennzeichnet werden. Die Satznummer wird mit einem "N" für Nebensätze und mit ":" für Hauptsätze gekennzeichnet.

Aufbau eines NC-Programms 2:

Die Satznummer ist nicht zwingend erforderlich. Ein nicht mit einer Satznummer gekennzeichneter Satz kann jedoch nicht als Ziel für Sprungbefehle dienen. Außerdem kann bei einer Fehlermeldung der Ort des Fehlers nur ungenau angegeben werden (letzte Satznummer).