CX80xx - Systemübersicht

CX80xx bezeichnet eine Gerätefamilie von programmierbaren Steuerungen mit ARM-basierter 32-Bit-CPU, die sowohl zur Abarbeitung von SPS-Programmen dienen, als auch die Funktion als Slave-Teilnehmer eines übergeordneten Feldbussystems erfüllen. Im Vergleich zu den nicht-programmierbaren EtherCAT-Kopplern der EK-Serie, die lediglich als Gateway zwischen dem entsprechenden Feldbussystem und den angeschlossenen EtherCAT-Klemmen fungieren, ist der CX80xx programmierbar und in der Lage, ein eigenes Steuerungsprogramm abzuarbeiten.

Die Geräte der Baureihe CX80xx stellen eine Weiterentwicklung der bekannten und bewährten 16-Bit-Microcontroller-basierten Busklemmen-Controllern der BC- und BX-Serien dar; hin zu leistungsfähigeren 32-Bit-Prozessoren. Wie bei den BC/BX ist auch beim CX80xx sichergestellt, dass bei Unterbrechung des übergeordneten Feldbussystems die Steuerung und das lokale Programm weiterhin abgearbeitet werden. Somit können die CX80xx-Geräte als dezentrale Steuerung verwendet werden. Wahlweise sind Busklemmen (K-Bus) oder EtherCAT-Klemmen (E-Bus) anschließbar; der CX80xx erkennt in der Hochlaufphase automatisch, welches Klemmensystem angeschlossen ist. Beim Einsatz von EtherCAT ergeben sich weitere Möglichkeiten, wie die Realisierung verschiedener Topologien, die Einbindung weiterer Bussysteme, wie CANopen, PROFIBUS und PROFINET, und – mit den EtherCAT-Box-Modulen – die Verbindung in die IP67-Welt.

Die Programmierung und Inbetriebnahme der CX80xx-Geräte erfolgt, wie bei allen CX-Produkten, über die Ethernet-Schnittstelle, die sich natürlich auch zur Verbindung der Steuerung mit einem regulären Netzwerk nutzen lässt. Teilweise verfügen die Embedded-PCs über weitere Ethernet-Schnittstellen mit Switch-Funktionalität, sodass eine linienförmige „Daisy-Chain“-Topologie kostensparend, ohne zusätzliche Hardware, aufgebaut werden kann. Die weiteren Anschlüsse auf der niedrigen Steckebene sind feldbusspezifisch. Unter der Klappe auf der oberen Gehäuseebene befinden sich eine tauschbare Knopfzellenbatterie für Datum und Uhrzeit, eine Reihe von DIP-Schaltern zur Einstellung von Funktionsmodi, ein Slot für MicroSD-Flash-Speicherkarten sowie ein USB-Anschluss Typ B. Die Geräte sind, dank geringer elektrischer Leistungsaufnahme, lüfterlos.

Als Betriebssystem kommt Microsoft Windows CE zum Einsatz. Da kein Bildschirmanschluss vorhanden ist, kann nur per Netzwerk auf das Betriebssystem und seinen „virtuellen“ Bildschirm zugegriffen werden. Wie bei allen anderen Beckhoff-Geräten erfolgen die Systemkonfiguration und die Programmierung der SPS-Funktionalität mittels der TwinCAT-Software. Auf dem CX80xx-Zielgerät befindet sich dazu eine vorinstallierte TwinCAT-SPS-Laufzeitumgebung. Sämtliche für den Betrieb des Gerätes benötigte Software, vom Betriebssystem über die TwinCAT-Dateien bis hin zu Anwenderdateien und -daten, wird auf der MicroSD-Flash-Karte gespeichert. Das vereinfacht den Tausch im Servicefall. Der Zugriff auf die Kartendaten kann auch über handelsübliche Kartenleser erfolgen. Die Größe der MicroSD-Flash-Karte (z. B. 512 MB) ist, je nach Anwendung und Umfang der zu speichernden Daten, wählbar.

Die CX80xx-Gerätefamilie verfügt über eine integrierte, kapazitive 1-Sekunden-USV, die bei Wegfall der Versorgungsspannung noch ausreichend Energie zur Verfügung stellt, um persistente Daten zu speichern. Damit ist der spannungsausfallsichere Erhalt wichtiger Daten ohne Batteriepufferung möglich.

Mit einem leistungsstarken und dennoch stromsparenden 32-Bit-ARM-Prozessor, EtherCAT als I/O-Bus sowie TwinCAT PLC mit umfangreichen SPS-Bibliotheken, stellen die Embedded-Controller der Serie CX80xx leistungsfähige Steuerungen mit Slave-Feldbusanschluss dar, die sehr flexibel einsetzbar sind.

CX80xx - Systemübersicht 1:

Feldbus-Interface

Die Varianten der Serie CX80xx unterscheiden sich durch die unterschiedlichen Feldbusschnittstellen. Verschiedene Ausführungen decken die wichtigsten Feldbussysteme ab:

Programmierung

Programmiert werden die CX80xx-Controller nach der leistungsfähigen IEC 61131-3 Norm. Wie auch bei allen anderen Beckhoff Steuerungen ist die Automatisierungssoftware TwinCAT Grundlage für die Parametrierung und Programmierung. Dem Anwender stehen also die gewohnten TwinCAT Werkzeuge, wie z. B. SPS-Programmieroberfläche, System Manager und TwinCAT Scope zur Verfügung.

Konfiguration

Die Konfiguration erfolgt ebenfalls mit TwinCAT. Über den System Manager können das Feldbusinterface und die Echtzeit-Uhr konfiguriert und parametriert werden. Alle angeschlossenen Geräte und Busklemmen können vom System Manager ausgelesen werden. Die Konfiguration wird nach der Parametrierung auf den CX gespeichert. Diese erstellte Konfiguration kann auch wieder ausgelesen werden.